SPD Weinsberger Tal

Geschichte des Ortsvereins Weinsberg 1909 bis 2009

Gründung bis zu den 30er Jahren

Texte aus der Dokumentation zum 75-jährigen Bestehen (1984) und zum 100-jährigen Bestehen (2009) des SPD Ortsvereins Weinsberg

1900

Bereits über 250 SPD-Ortsvereine waren bis 1909 in Württemberg gegründet, als auch in Weinsberg Arbeiter sich zusammenschlossen und die Parteiarbeit organisierten. 26 Männer sind auf einer überlieferten Abschrift als Gründungsväter genannt.

1910

Die Voraussetzungen für eine wirkungsvolle Arbeit waren ausgesprochen schlecht. Die Bismarck'schen Sozialistengesetze waren zwar überwunden, der monarchistische Staat aber stand der Arbeiterbewegung nach wie vor feindselig gegenüber. Trotzdem gehörten dem Ortsverein bald nach seiner Gründung etwa 40 Mitglieder an. Der I. Weltkrieg in den Jahren 1914 bis 1918 brachte dem Ortsverein schwere Verluste. Erst nach Kriegsende wurde das politische Leben in Weinsberg wieder aktiviert und im Jahre 1919 wurden 3 Sozialdemokraten in den Gemeinderat gewählt.

1920

Nach dem Sturz der Monarchie und der Ausrufung der Republik hatte man 1919 eine neue Kommunalverfassung eingeführt. Anstatt des Nebeneinanders von Bürgerausschuß und Gemeinderat wurde der in gleicher Wahl bestimmte Gemeinderat eingesetzt. In der damaligen Zeit hatte der Weinsberger
Gemeinderat 16 Mitglieder. Die Amtsdauer betrug 6 Jahre. Alle 3 Jahre fanden jedoch Neuwahlen statt. Dabei wurden jeweils die Hälfte der Mitglieder neu gewählt. Dieses ,,rollierende System” sollte eine kontinuierliche Arbeit sichern. Unter den 3 Genossen war Wilhelmine Wörner die erste Frau, die in diese Position gewählt wurde. Wilhelmine Wörner war von Beruf Hebamme. Ihre Amtszeit dauerte bis 1925.

Die folgende kleine Episode zeigt mit welchen Schwierigkeiten damals ein fortschrittlicher Gemeinderat zu kämpfen hatte. Die von Sozialdemokraten und Gewerkschaften getragene Vereinigung ,,Reichsbanner” beantragte damals die Anschaffung der neuen Staatsfahne in den Farben ,,Schwarz-Rot-Gold”. Ein aus heutiger Sicht verständlicher Wunsch, 4 - 5 Jahre nach Ausrufung der Republik. Trotzdem wurde dieses äußere Zeichen der neuen Republik erst im dritten Anlauf angeschafft. Ausdruck der knappen Kassenmittel oder der rückwärts gerichteten Gesinnung der Ratsmehrheit?

Am 6. Dezember 1925 wurde mit der höchsten Stimmenzahl aller Gemeinderatsneulinge der Genosse Ernst Barth in den Gemeinderat gewählt. Zwei Stationen in seiner ersten Amtszeit seien hier kurz beleuchtet.
Das leider erfolglose Wirken, die vom Landtag 1926 beschlossene Auflösung den Oberamtes Weins-berg zu verhindern. Zusammen mit KPD und DDP (Deutsche Demokratische Partei) hat sich die SPD im baden-württembergischen Landtag vehement gegen die Auflösung gewehrt. Letztlich konnte sie es aber nicht verhindern, daß diese wichtige politische und wirtschaftliche Funktion den Weinsbergern genommen wurde.

Einen positiven Ausgang nahm dagegen der Kampf des Arbeiterturnvereins „Vorwärts” um einen eigenen Platz. Dieser konnte 1929 realisiert werden, nachdem durch Kauf und Pacht genügend Gelände erworben worden war. Die Stadt stellte sogar 1930 unentgeltlich Stangen zur Umzäunung des Sportplatzes zur Verfügung, freilich gegen die Zusicherung den Platz für den Schulsport nutzen zu können. Einen Rückschlag gab es erst, als für die ebenfalls neu errichteten Gasträume eine Schankkonzession bei der Stadt beantragt wurde. Obwohl zur Unterstützung des Antrages über 500 Unterschriften gesammelt worden waren lehnte der Gemeinderat die Erteilung der Konzession mit 11 gegen 3 Stimmen ab (1932).

1930

Zwischenzeitlich war bei der Wahl am 10. Dezember 1928 wiederum ein Sozialdemokrat, der Schmied Fritz Rudolph mit der höchsten Stimmenzahl der Ratsneulinge in den Gemeinderat gekommen. Die Neuwahl am 6. Dezember 1931 brachte die Wiederwahl von Ernst Barth und den Neueinzug von Otto Wolff. Doch zu diesen Zeitpunkt saßen bereits Nationalsozialisten mit auf den Ratsstühlen und der braune Terror in der Stadt gegen die „Sozis” wuchs; bis 1933 die Ereignisse eskalierten. Nach der Machtübergabe 1933 wurde der Gemeinderat aufgelöst. Die letzte Sitzung war geprägt von massiven Einschüchterungen und Morddrohungen gegen die im Gemeinderat vertretenen Sozialdemokraten. Im neuen Gemeinderat, der in seiner Zusammensetzung nicht mehr von den Weinsberger Bürgern gewählt, sondern nach dem sog. „Gleichschaltungsgesetz” ähnlich dem Reichstag besetzt wurde, waren gleichwohl nochmals 2 Sozialdemokraten vertreten, Hans Barth und Wilhelm Eisenhardt. Noch vor dem Verbot der Partei wurden sie aber zum Verzicht auf ihre Ämter gezwungen. Im Mai 1933 wurde die SPD verboten. Beim damaligen Kassier erschienen SA-Leute und holten alle Parteiunterlagen ab. Offiziell gab es keine SPD sehr. Mit ihr wurden verboten:
- der Arbeiterturnverein „Vorwärts”
- der Arbeiterradfahrverein
- der Männergesangverein und
- der „Reichsbanner”.
Die Führung der Feuerwehr wurde ebenfalls gleichschaltet. Das Deutsche Reich war eine faschistische Diktatur geworden.

Mitglied werden

Neues aus dem Land

Am Freitag, dem 12. Juli, fand unser Neumitgliederseminar im Landtag statt. 150 neue Mitglieder in der Partei durften zunächst eine Führung durch den Landtag erleben und im Anschluss in einen engen Austausch mit der Parteispitze gehen. Mit dabei waren Andreas Stoch, Sascha Binder und Dorothea Kliche-Behnke. Vielen Dank für die tollen Gespräche mit euch.

Die Carlo-Schmid-Stiftung hat das Medienhaus "CORRECTIV" für seinen herausragenden Beitrag zur Stärkung der Demokratie ausgezeichnet. Der mit 5.000 Euro dotierte Carlo-Schmid-Preis wurde CORRECTIV am 6. Juli 2024 in Mannheim verliehen.

Neues Bafög: Mehr Unterstützung, mehr Flexibilität, mehr Gerechtigkeit

Seit über 50 Jahren unterstützt das Bafög junge Menschen bei ihrer Schul- oder Hochschulausbildung. Um die Förderung an die heutigen Bedürfnisse anzupassen, haben wir in dieser Wahlperiode das Bafög dreimal reformiert und nun ein neues Gesamtpaket verabschiedet. Mit dem in der letzten Woche verabschiedeten Paket sorgen wir nicht nur für mehr Flexibilität, bessere Startbedingungen und höhere Freibeträge ­- sondern auch für höhere Bedarfssätze und Wohnkostenzuschläge. Damit wird das Bafög besser und gerechter für alle.

"Das Wahlergebnis ist bitter für die SPD", sagt der SPD-Landesvorsitzende Andreas Stoch. "Und es ist doppelt frustrierend, dass gerade Parteien der derzeitigen Bundesregierung deutliche Einbußen hinnehmen müssen. Das darf man nicht übersehen und auch nicht wegdiskutieren."

Stoch fordert ein, Lehren zu ziehen: "Die SPD darf sich nicht länger in dauernde Kleinkriege ziehen lassen, die alle Leistungen der Regierung überschatten. Unsere Partei muss den Führungsanspruch in dieser Bundesregierung klarmachen. Und sie muss deutlicher zu der Politik stehen, die wir machen und die jetzt gemacht werden muss für dieses Land. Hoffentlich haben jetzt alle den Schuss gehört."

Das Rentenpaket II ist am heutigen Mittwoch vom Bundeskabinett verabschiedet worden. Noch vor der Sommerpause soll es vom Deutschen Bundestag sowie dem Bundesrat beschlossen werden. Dazu äußert sich Andreas Stoch, Vorsitzender der SPD Baden-Württemberg, wie folgt:

"Heute hat das Bundeskabinett das Rentenpaket II beschlossen. Und das bedeutet für die Menschen in Baden-Württemberg ganz konkret: Stabile und sichere Renten statt arbeiten bis 70!

Die SPD konnte im Bund die seit Monaten andauernden liberal-konservativen Angriffe auf die Rente abwehren. Es gibt keine Rentenkürzungen und keine weitere Erhöhung des Renteneintrittsalters! Und: Wer mindestens 45 Jahre Beiträge gezahlt hat, wird auch zukünftig im entsprechenden Alter vorzeitig abschlagsfrei in Rente gehen dürfen. Diese Möglichkeit einer vollen Rente nach einem vollen Erwerbsleben möchte die Union am liebsten abschaffen. Das wird es mit der SPD nicht geben!

Das Grundgesetz der Bundesrepublik trägt eine sozialdemokratische Handschrift.
In der Zeit seiner Entstehung 1948/49 arbeiteten unter dem SPD-Vorsitzenden Kurt Schumacher bedeutende Persönlichkeiten der Partei an der Entstehung unserer heutigen Verfassung. Personen wie Carlo Schmid, Elisabeth Selbert und Hermann Brill stachen dabei durch ihren besonderen Einfluss für eine freie und gerechte Verfassung heraus.

27.05.2024 12:26
Der Weg zum Grundgesetz.
Der Weg zum Grundgesetz: Welchen Einfluss die SPD hatte

Das Grundgesetz steht im Rang über allen anderen deutschen Gesetzen und legt die wesentlichen staatlichen System- und Wertentscheidungen der Bundesrepublik fest. Es besteht aus der Eingangsformel, der Präambel, den Grundrechten und einem organisatorischen Teil. 1949 wurde das Grundgesetz zunächst als provisorische Regelung der staatlichen Grundordnung geschaffen und 1990 als Verfassung durch die beiden wieder vereinigten deutschen Staaten anerkannt.

Unser Grundgesetz hält die grundlegenden Werte des Zusammenlebens in unserer Gesellschaft fest. Meinungs-, Glaubens- und Pressefreiheit, die Gleichberechtigung von Mann und Frau und vieles mehr, was unser freies Leben in Demokratie ausmacht, sind im Grundgesetz niedergeschrieben.

In der heißen Wahlkampfphase der Europawahl kommt die SPD-Spitzenkandidatin zur Europawahl Katarina Barley zu einer Großkundgebung nach Karlsruhe. Mit dabei sind unsere Parteivorsitzende Saskia Esken, Generalsekretär Kevin Kühnert, Bundeskanzler Olaf Scholz, unser baden-württembergischer Spitzenkandidat zur Europawahl René Repasi und unser Landes- und Fraktionsvorsitzender Andreas Stoch.

Wann?
Samstag, 18. Mai, 15:00 Uhr (Einlass ab 14:00)

Wo?
Marktplatz, 76133 Karlsruhe

Die Veranstaltung ist offen für alle. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Wir stehen an der Seite der Gewerkschaften - 365 Tage im Jahr. Wir kämpfen mit euch

* für höhere Tarifbindung. Denn gute Arbeit und faire Löhne gibt es nur mit Tarifvertrag!
* für den Erhalt von Arbeitsplätzen. In Baden-Württemberg müssen wir insbesondere die vielen Arbeitsplätze in der Industrie sichern!
* für starke Mitbestimmung. In Zeiten des Wandels brauchen Beschäftigte eine starke Vertretung!
* für bessere Förderung von Fachkräften. Unsere Zukunft liegt in den Händen und Köpfen gut ausgebildeter Menschen!
* für sichere und gute Renten. Wer sein Leben lang gearbeitet hat, muss gut von der Rente leben können!

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17.07.2024 06:12 Fonds puffert Folgen von FTI-Insolvenz für Reisende ab
Pauschalreisende, die bei FTI gebucht haben, können sich nun auf die Rückzahlung ihrer Vorauszahlungen verlassen. Der in der vergangenen Legislaturperiode auf Initiative der SPD-Bundestagsfraktion im Gesetz verankerte Reisesicherungsfonds zeigt ganz aktuell seine Wirkung. „Alle Zahlungen, die Kunden an den Veranstalter einer Pauschalreise leisten, müssen abgesichert werden. Dafür haben wir in der letzten Legislaturperiode den Deutschen… Fonds puffert Folgen von FTI-Insolvenz für Reisende ab weiterlesen

16.07.2024 06:15 Haushalt 2025
Das Soziale wird gestärkt Die Regierungsspitzen der Ampel haben sich auf einen Haushalt für das Jahr 2025 geeinigt. Die Einigung legt die Basis dafür, dass die soziale, innere und äußere Sicherheit weiter gewährleistet werden kann. Die Regierungsspitzen der Ampel haben sich auf einen Haushalt für das Jahr 2025 geeinigt. Damit habe die Bundesregierung „in schwieriger… Haushalt 2025 weiterlesen

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